Wie gelingt modernes Geschäftsprozessmanagement in der öffentlichen Verwaltung? Dieser Frage widmete sich eine digitale Diskussionsrunde am 12. Juni 2025 unter dem Titel: „Staatsmodernisierung braucht mehr als Technik: Prozessmanagement zwischen Motivation, Emotion und Kommunikation“.
Organisiert wurde das Online-Forum vom Behörden Spiegel, der führenden Fachzeitung für den öffentlichen Sektor. Vertreter*innen aus Kommunen tauschten sich dabei zu ihren Erfahrungen mit Verwaltungsdigitalisierung und Prozessverbesserung aus.
Eingeleitet wurde die Diskussion durch einen Impulsvortrag von Dr. Ulrich Stadelmaier, Arbeits- und Organisationspsychologe sowie Co-Leiter der Deutschen Gesellschaft für Personalwesen e. V. (dgp). Im Anschluss diskutierte er gemeinsam mit kommunalen Entscheidungsträger*innen über Chancen und Herausforderungen modernen Prozessmanagements in staatlichen Organisationen.
Zur Videoaufzeichnung der Diskussion über Geschäftsprozessmanagement im öffentlichen Dienst:
https://www.digitaler-staat.online/2025/06/12/staatsmodernisierung-braucht-mehr-als-technik-prozessmanagement-zwischen-motivation-emotion-und-kommunikation/
An der Diskussion nahmen teil (alphabetisch geordnet):
- Larissa Bebensee, Stabsbereich Steuerung und Kommunales, Kreis Stormarn,
- Martina Bramm, Abteilungsleiterin Personalentwicklung, Aus- und Weiterbildung bei der Landeshauptstadt Stuttgart,
- Volker Gilbert, Stv. Direktor und Leiter der Zentralabteilung Staatliche Schlösser und Gärten Hessen,
- Jens Goldmann, Leitung Personal, Organisation, IT, Zentrale Dienste, Kasse beim Landkreis Goslar,
- Moderation: Ann Kathrin Herweg vom Behörden Spiegel.
Fazit: Erfolgsfaktoren für Geschäftsprozessmanagement in der öffentlichen Verwaltung
Die Diskussion machte deutlich: Effektives Geschäftsprozessmanagement (GPM) im öffentlichen Dienst erfordert weit mehr als Technik oder Strukturen. Im Mittelpunkt stehen Menschen, Kommunikation und eine neue Führungskultur.
Diese Erfolgsfaktoren wurden besonders hervorgehoben:
- Menschen aktiv einbinden:
Selbst die besten Prozesse bleiben wirkungslos, wenn Mitarbeitende nicht beteiligt werden oder den Wandel nicht mittragen. - Führung neu denken:
Führungskräfte sind zentrale Akteure im GPM. Sie müssen Veränderung ermöglichen, Motivation stärken und transparente Kommunikation fördern. - Beteiligung ist Erfolgsfaktor:
Partizipative Prozessgestaltung erhöht Akzeptanz und beschleunigt die Umsetzung. - Strategie und Alltag verknüpfen:
GPM wirkt nur, wenn strategische Ziele mit operativer Praxis verknüpft sind. - Standardisierung schafft Effizienz:
Einheitliche, automatisierte Abläufe sparen Zeit, reduzieren Fehler und ermöglichen Skalierung. - Rechtssicherheit beachten:
Vorgaben wie das Onlinezugangsgesetz (OZG), die DSGVO oder haushaltsrechtliche Rahmenbedingungen müssen GPM-kompatibel umgesetzt werden. - Kommunikation als Schlüsselkompetenz:
Klare, kontinuierliche Kommunikation ist essenziell für Veränderungsprozesse. - Prozesscontrolling etablieren:
Messgrößen, Feedback und Evaluation helfen, nachhaltige Prozessqualität sicherzustellen. - Kompetenzen entwickeln:
Schulungen und Weiterbildungen stärken Mitarbeitende und Führungskräfte im Umgang mit Veränderung und Digitalisierung.
Über die dgp – Partnerin für modernes Prozessmanagement im öffentlichen Sektor
Die Deutsche Gesellschaft für Personalwesen e. V. (dgp) unterstützt seit über 75 Jahren öffentliche Verwaltungen und Unternehmen bei ihrer Organisationsentwicklung. Mit vier Geschäftsstellen bundesweit begleitet die dgp Transformationsprozesse von der Strategie bis zur Umsetzung.
Zum Leistungsportfolio zählen unter anderem:
- Beratung und Begleitung bei Geschäftsprozessmanagement in öffentlichen Organisationen sowie in der Wirtschaft,
- Entwicklung partizipativer Prozessmodelle mit hoher Akzeptanz,
- Weiterbildung zu Themen wie Prozessgestaltung, Führung und Change Management.